Warum ist die Islamische Republik allein?

Entwicklungsorientierte Sicherheit oder Sicherheitsentwicklung!

Mit dem Abschuss von Raketen durch Israel in der Nähe der Atomanlagen bei Isfahan ging der Spannungsniveau zwischen den beiden Ländern in eine neue Runde.  Obwohl die jüngsten Angriffe beider Seiten nach eigener Aussage als „Vergeltungsmaßnahme“ oder „Abschreckung“ bezeichnet wurden und wir unter diesem Gesichtspunkt hoffen können, dass keine der Seiten einen echten und umfassenden Krieg will, sind es diese Aktionen doch auch riskant und gefährlich.  Beide Seiten zeigten in ihren unterschiedlichen Angriffen, dass sie in der Lage sind, den anderen ernsthaft zu treffen.  Internationale Kreise riefen beide Seiten zur Zurückhaltung auf.  Aber die israelische Regierung versucht nicht nur, gezielte Operationen gegen den Iran durchzuführen, sondern auch, mit Unterstützung der Vereinigten Staaten und Europas auf diplomatischem Weg einen globalen und regionalen Konsens gegen das iranische Regime zu erreichen.  Doch in diesem Bereich mangelt es der Islamischen Republik Iran an zuverlässigen und effektiven Einrichtungen.  Die wenigen Länder im „Süden“, die die Islamische Republik aus ideologischen Gründen, im Kampf gegen den „amerikanischen Imperialismus“ oder aufgrund der „großzügigen“ Unterstützung der Islamischen Republik unterstützen, haben keinen nennenswerten Effekt auf die Neutralisierung der Aktionen Israels.  Derzeit wird versucht, einen internationalen Konsens gegen die Islamische Republik Iran als ein Regime zu bilden, das „eine Quelle von Spannungen und Gefahren“ für den Frieden in der Region darstellt.  Aber ist die Islamische Republik allein eine Bedrohung für Frieden und Ruhe in der Region? Es ist richtig, die Leistung beider Regime, die Iran und Israel regieren, als Ursache für Spannungen und Krieg und als Bedrohung für den Frieden in der Region zu betrachten.  Hier wird nicht , um die Aktionen Israels zu bewerten, aber was den Palästinensern heute im Namen der israelischen Regierung widerfährt, ist eine menschliche Tragödie, der die Menschheit nicht gleichgültig gegenüberstehen kann.

Aber warum und aus welchem ​​Grund bildet sich der weltweite Konsens gegen die Islamische Republik leicht, während wir im Fall der israelischen Regierung Herablassung oder unverbindliche Reaktionen beobachten.  Zwei Hauptgründe können genannt werden.

 Der erste Grund: Antiisraelismus ist die Erklärung der Zerstörung Israels;

 Vor der iranischen Revolution 1979 und insbesondere nach dem 6-Tage-Krieg vom Juni 1967 überwarf sich das Schah-Regime mit dem Irak, bombardierte Zaffar zur Unterstützung von Sultan Qaboos, hatte gute Beziehungen zu Anwar Sadat und zeigte Sympathie für die Sache der Palästinenser, allerdings strategisch stellte sich auf die Seite Amerikas.  Nach der islamischen Revolution und mit einer 180-Grad-Wendung machte die islamische Regierung Amerika und Israel zu ihren Feinden erster Klasse. Mit dem Unterschied, dass Amerika der große Teufel, der Imperialismus, genannt wurde, während in der Regierungspropaganda die Parole der Ausrottung Israels gegeben wurde.  Obwohl in der Praxis und während des Iran-Irak-Krieges Waffen von Israel über internationale Makler gekauft wurden und die Führer beider Länder sich dessen bewusst waren, wurde gleichzeitig der letzte Freitag des Monats Ramadan zum Quds-Tag ernannt wurde zum Anlass für Propaganda, die auf die Auslöschung Israels abzielte.  Auf diese Weise wurde die Islamische Republik in den Augen der Welt seit 45 Jahren als ein Land anerkannt, das die Zerstörung Israels anstrebt.  Mittlerweile haben sich die arabischen Länder einer nach dem anderen auf den Frieden und die Anerkennung Israels zubewegt. Infolgedessen ist zu erwarten, dass „Iran“, wenn er sich über diplomatische Kanäle bei internationalen Behörden wegen der Außenpolitik seines Feindes gegen Israel beschwert, von diesen Behörden nicht so viel Aufmerksamkeit und Unterstützung erhalten wird wie Israel.  Aus juristischer Sicht lässt sich diese Tat natürlich nicht bestätigen, ist aber im Hinblick auf die politische Unterstützung nachvollziehbar.

Der zweite Grund: die Sicherheitsstrategie in der Außenpolitik beruht auf strategischer Stützpunkte außerhalb der Landesgrenzen;

 Die strategische Entscheidung der Islamischen Republik Iran basierte von Anfang an ideologisch auf der Sicherheit.  In den letzten 45 Jahren hat sich die Wahl dieses Ansatzes statt einer nachhaltiger Entwicklung zum Nachteil der nationalen Interessen Irans ausgewirkt.  Obwohl die Islamische Republik bisher über 7 Entwicklungspläne und sogar in einigen Aspekten des dritten und vierten Entwicklungsplans (2000 und 2004) verfügt, wurden einige Anstrengungen unternommen, aufgrund des vorherrschenden ideologischen Sicherheitsansatzes ist dies jedoch nicht der Fall im Dienste des Gemeinwohls und der Entwicklung, dient aber auch Sicherheitszwecken.  Die Widerspiegelung dieses Ansatzes innerhalb des Landes führt zu allen möglichen diskriminierenden Verhaltensweisen gegenüber den Bürgern und der Spaltung in Insider und Nicht-Insider, insbesondere gegenüber Frauen, ethnischen Gruppen und religiösen Minderheiten.  Infolgedessen haben sich die Menschen von Regierung abgewandt und betrachten es nicht mehr als ihr eigenes.  Die Außenpolitik resultiert aus dieser strategischen Sichtweise, anstatt zu versuchen, freundschaftliche und friedliche Beziehungen zu den Nachbarn in der Region und der Welt zu schaffen, den wirtschaftlichen, kulturellen, sportlichen und wissenschaftlichen Austausch mit ihnen im Ausland mit einer schiitischen ideologischen Sichtweise zu fördern der „Bruder“ in die Region strömt, oder die Errichtung einer Militärbasis und Präsenz in diesen Ländern in Form eines Militär- und Sicherheitsberaters, und auf diese Weise hat er seiner Meinung nach Sicherheit geschaffen.  Einerseits hat dieser Ansatz die Atmosphäre der Gesellschaft gespannt und ihr keine Sicherheit gebracht, andererseits hat er ein störendes Bild von „Iran“ gezeigt, dass Iran in den meisten Ländern der Region als Ursache der Konflikte betrachtet.   

Islamische Republik und die Welt;

 Der Antiamerikanismus der Islamischen Republik sowie die langen Sanktionen der USA und einiger anderer Länder können vielleicht als Anlass gesehen werden, in den „Osten“ der Islamischen Republik zu blicken. Sicher ist, dass „Iran“ derzeit Beziehungen und Austausch mit einer begrenzten Anzahl von Ländern unterhält. Obwohl die Islamische Republik kürzlich Mitglied der BRICS-Staaten geworden ist, ein 25-Jahres-Abkommen mit China unterzeichnet hat und in einigen Bereichen Kooperationen und Vereinbarungen mit Russland hat, kann sie sich bei der Lösung der internationalen Probleme, mit denen sie sich beschäftigt, nicht auf einen dieser Bereiche verlassen  Es ist interessant zu wissen, dass alle BRICS-Mitgliedsländer ihre eigenen Beziehungen und Interaktionen mit den Vereinigten Staaten und Israel haben und diese Beziehungen bisher nicht davon abhängig gemacht haben, wie sie sich zur Islamischen Republik verhalten.  Sie verfolgen in erster Linie die nationalen Interessen ihres Landes.  Selbst Kuba und einige afrikanische Länder, die sich in internationalen Institutionen manchmal der Stimme für den Iran enthalten, konnten den Konsens gegen den Iran nicht verhindern.  Der Islamischen Republik mangelt es an stabilen und zuverlässigen Verbündeten in der Region und der Welt.  „Iran“ ist allein!

Ergebnis ;

 - Das derzeitige Vorgehen der beiden herrschenden Regime in Teheran und Tel Aviv hat das Kriegsrisiko erhöht und stellt eine Bedrohung für den Frieden in der Region und der Welt dar.  Netanjahu und das herrschende Regime im Iran betreiben solche Operationen, um ihr Überleben zu sichern.

 - Durch den Versuch, die Palästinenserfrage zu lösen und die extremistischen und radikalen Tendenzen in Israel, in der Region und unter den Palästinensern zu schwächen, können wir hoffen, dass wir Schritte in Richtung eines nachhaltigen Friedens in der Region unternehmen.

 - Der Sicherheitsansatz der Islamischen Republik schadet den nationalen Interessen Irans und hat dazu geführt, dass unserer Gesellschaft eine nachhaltige und ausgewogene, auf Gerechtigkeit ausgerichtete Entwicklung vorenthalten wird.  Stattdessen konzentrieren sich die Ressourcen der Gesellschaft auf die Stärkung der militärischen Ausrüstung.  Diese Angelegenheit wurde von den „Mainstream“-Medien definitiv zur Kenntnis genommen und wird dementsprechend eine neue Qualität im Umgang mit der Islamischen Republik schaffen.

 - Das höchste Maß an Sicherheit wird im Schatten der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, der gemeinschaftlichen Entwicklung und der Unterstützung der Menschen erreicht, und dies ist im Lichte einer demokratischen Regierungsführung und Außenpolitik mit der Ausrichtung auf Nullspannung und dem Aufbau freundschaftlicher Beziehungen zu den Nachbarn möglich.

 22. April 2024         Mehdi Ebrahimzadeh